Heute Morgen hat es kräftig geregnet. Als ich die Pension um 10 Uhr noch nicht verlassen hatte, warf die portugiesische Wirtin mich raus. Das ist hier wohl so üblich. Die Herbergen sind tagsüber geschlossen. Um 10 Uhr hört der Regen aber auch pünktlich auf. Nur mein Shampoo habe ich in der Eile vergessen.

Abends in Valenca do Minho angekommen, sitze ich auf dem hübschen Marktplatz. Es ist trotz Fließjacke kalt. Die Spanier laufen hier mit großen Einkaufstüten herum, weil es in Portugal billiger ist. Die Straßen wirken wie ein Flohmarkt. Der Marktplatz wird von stattlichen Häusern mit großen Balkonen und den typischen portugiesischen Azuelos (= blaue beinahe lila verzierte Kacheln) gesäumt. Diese und ähnliches Porzellan gibt es überall zu kaufen

In Porto hatte ich ich Briefmarken gekauft. Selos = Briefmarken in Portugal zu kaufen ist kein einfaches Unterfangen. Die gibt es nämlich nur in Correos, der Post. Dort sind Märkchen zu ziehen, weil bestimmt 20 Personen vor mir darauf warten, ebenfalls eine Marke zu ergattern. Die Senhora verstand wohl zuerst dois = zwei; dabei wollte ich ein Dutzend = doze, das ich dann auch bekam. Nun habe ich also etwas zu tun. Schreiben ist für mich beim Pilgern ganz wichtig. Hier in Valenca vor der spanischen Grenze habe ich also noch einiges zu tun.